Die Bedeutung von Geduld beim Surfen

Anfangs kann Surfen manchmal frustrierend sein. Aber mit Übung und unter Anleitung erfahrener Trainer kann man sein Ziel erreichen.

Wenn ein Anfänger einen erfahrenen Surfer beobachtet, wie er mit Leichtigkeit die Wellen reitet, wirkt alles fließend und selbstverständlich – fast so, als wäre er Teil des Ozeans. Dieses Bild weckt sofort den Wunsch, selbst so mühelos über das Wasser zu gleiten.

Doch sobald man den Surfer mit einem schmalen Board aus dem Wasser kommen sieht, entsteht die Illusion, dass es einfach sei, so gut zu werden.

Die Realität sieht anders aus: Wer als Anfänger mit einem solchen Board ins Wasser geht, merkt schnell, wie lang der Weg wirklich ist. Denn beim Surfen – wie im Leben – sollte man nichts überstürzen. Ungeduld führt oft nur dazu, dass man Zeit verschwendet und mit ungeeignetem Equipment kämpft.

Regel Nummer eins: Schritt für Schritt

Ein Surflehrer bereitet sich darauf vor, am Spot Banana Beach bei Aourir ins Wasser zu gehen.

Es ist absolut in Ordnung, mit einem Softboard anzufangen. Tatsächlich greifen auch erfahrene Surfer unter bestimmten Bedingungen lieber zur Funboard als zur Shortboard. Die wichtigste Regel im Surfen sollte immer dieselbe sein: Spaß haben.
Und ganz ehrlich: Es macht keinen Spaß, eine Stunde im Wasser zu sitzen, ohne auch nur eine Welle zu erwischen.
Die Gleichung „kurzes Board = guter Surfer“ und „langes Board = Anfänger“ ist Unsinn.
Willst du cool wirken? Es gibt nichts Uncooleres als Dummheit.
Glaub mir – ich habe monatelang mit den falschen Boards gesurft, und nur ein Fuß mehr Länge hätte mir Hunderte von Wellen eingebracht.

Mein Rat? Befolge ihn genau.

Starte mit ein paar Surfkursen.

Surfcamps gibt es überall auf der Welt – und eine geführte Erfahrung gibt dir ein solides Fundament, auf dem du Schritt für Schritt deinen eigenen Stil aufbauen kannst.
Falsch zu beginnen kann gefährlich sein: nicht nur wegen der Risiken im Wasser, die du vielleicht nicht erkennst, sondern auch, weil du dir falsche Bewegungsmuster antrainieren könntest, die später schwer zu korrigieren sind.

Teilnehmer einer Surf-Woche im Surfcamp TEDDY PIRATE in Taghazout. Neben dem Erlernen der Surfgrundlagen knüpft man viele Freundschaften!

Was ist eigentlich Body Memory?

Sie ist eines der wichtigsten Elemente im Surfen – sogar noch wichtiger als Balance.
Wenn du bereit bist, eine Welle zu nehmen, spielen viele Faktoren zusammen: deine Position, das Timing, das Verhalten anderer Surfer. Und genau in diesem Moment macht deine Body Memory den Unterschied.
Es ist die Fähigkeit deines Körpers, komplexe Bewegungsabläufe instinktiv und ohne Nachdenken auszuführen – zum Beispiel den richtigen Moment für einen kräftigen Paddle-Schub zu erkennen, blitzschnell aufzustehen und sauber in die Welle zu gleiten.
Wenn du diese Bewegungsabläufe von Anfang an mit korrekter Technik einübst, legst du das Fundament für deinen Surfstil.

Der Surflehrer Ayoub vom TEDDY PIRATE schneidet eine Welle auf seinem Hardboard. Die Größe beträgt trotzdem 7,6 Fuß, ein nicht allzu kurzes Brett.

Wie trainierst du deine Body Memory am besten?

Ganz einfach: mit einem Softboard!
Warum?

  • Es bietet optimalen Auftrieb und reduziert so den Kraftaufwand zu Beginn.

  • Es ist stabiler – perfekt, um saubere Bewegungen zu verinnerlichen.

  • Du erwischst mehr Wellen und bekommst mehr Übung.

  • Es ist deutlich sicherer: Selbst wenn du getroffen wirst, ist das Risiko kleiner.

Unterschätze nicht die Gefahr deines eigenen Boards! Viele Verletzungen kommen von scharfen Kanten, Finnen oder der Nose. Und niemand will den Surftrip mit Stichen im Krankenhaus beenden.

Zwei Teilnehmer des Surf Camps Marokko beim TEDDY PIRATE bereiten sich darauf vor, ins Wasser zu gehen. Auch Chicha, der Maskottchen-Hund des Surf Camps in Taghazout, scheint ihnen folgen zu wollen!

Wann ist der richtige Moment für ein anderes Board?

Wieder: kein Stress!
Der Zeitpunkt ist gekommen, wenn du eine Welle sauber entlang der Wand reiten kannst – mit Kontrolle, Timing und Flow.
Dann weißt du, dass deine Body Memory funktioniert.
Ab da ist es egal, ob du bei der Softboard bleibst oder auf ein Hardboard wechselst. Vielleicht ein 8-Fuß-Longboard... und von da aus kannst du Stück für Stück deine Boardgröße deinem Stil und den Bedingungen anpassen.

Ein bereits erfahrener Surfer nimmt eine Welle auf einem Shortboard (6,6 Fuß). Auch Surfer mit solider Erfahrung nehmen häufig an Surfcamps in Marokko teil.

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